Empfehlungen zur Harmonisierung der Gesundheitsversorgung im schweizerischen Freiheitsentzug

3. Juli 2013

Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass das Risiko für Gefängnisinsassen, sich mit einer Infektionskrankheit wie HIV/Aids, Hepatitis oder Tuberkulose anzustecken, wesentlich höher ist als in Freiheit. KKJPD und GDK haben deshalb gemeinsame Empfehlungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Gefängnissen verabschiedet.

Die Empfehlungen wurden von einer interdisziplinären Fachgruppe unter Einbezug der Kantone und des Bundesamtes für Justiz im Rahmen eines vom Bundesamt für Gesundheit finanzierten Projekts „Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Gefängnissen“ erarbeitet und bezwecken eine Harmonisierung der Präventionsarbeit im Straf- und Massnahmenvollzug. Sie enthalten medizinische und paramedizinische Standards und bieten damit dem in den Gefängnissen tätigen Gesundheitspersonal eine wichtige Arbeitsgrundlage im Bereich Gesundheitsversorgung.

Die KKJPD hat darüber hinaus beschlossen, einen Fachrat bestehend aus Strafvollzugssowie medizinischen Experten und Expertinnen einzusetzen, der die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse sicherstellen soll. Dieser hat seine Arbeit bereits aufgenommen und soll künftig durch ein ständiges Sekretariat unterstützt werden. Er wird die Empfehlungen gestützt auf künftige Forschungsergebnisse weiterentwickeln und Schulungsunterlagen für das Gefängnispersonal sowie auch Informationsmaterial für die Insassen zur Verfügung stellen.

Mit diesen Massnahmen schaffen die beiden Regierungskonferenzen eine anerkannte gesamtschweizerische Plattform für Gesundheitsfragen im Strafvollzug, die die Kantone in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unterstützt und so einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leistet.