Hochspezialisierte Medizin (HSM): Barbara Tettenborn zur neuen Präsidentin des Fachorgans für hochspezialisierte Medizin gewählt

26. Januar 2024

Prof. Barbara Tettenborn übernimmt per 19. April 2024 das Präsidium des Fachorgans für hochspezialisierte Medizin. Das Fachorgan legt unter anderem die Qualitätsanforderungen fest, welche die Spitäler für einen Leistungsauftrag in der hochspezialisierten Medizin (HSM) erfüllen müssen. Barbara Tettenborn folgt auf Prof. em. Martin Fey, der dem Fachorgan seit März 2017 vorstand.

Prof. Barbara Tettenborn ist seit 2015 Mitglied des Fachorgans, seit April 2022 als Vizepräsidentin. Sie ist Fachärztin für Neurologie FMH. Ihre Schwerpunkte sind Sportneurologie, Schlaganfall, Epilepsie, Demenz und allgemeine Neurologie, wobei sie sich besonders für die Prävention neurologischer Erkrankungen einsetzt.

Seit Mitte Mai 2023 baut Prof. Barbara Tettenborn als Chefärztin das neu gegründete Zentrum für neurologische Präventivmedizin und Sportneurologie der Bellevue Medical Group in Zürich auf. Davor war sie während 24 Jahren Chefärztin der Klinik für Neurologie mit klinischer Neurophysiologie und Schlafmedizin am Kantonsspital St. Gallen. Ende Februar 2023 wurde sie pensioniert.

Das HSM-Beschlussorgan, bestehend aus zehn Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, hat Prof. Barbara Tettenborn für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Als Präsidentin wird sie unter anderem die Arbeiten des Fachorgans koordinieren und für die Kommunikation mit dem Beschlussorgan zuständig sein.

Prof. em. Martin Fey hatte das Projektsekretariat der hochspezialisierten Medizin bereits im Jahr 2022 informiert, dass er per Frühling 2024 nach zehn Jahren – davon sieben als Präsident – aus dem Fachorgan zurücktreten wird. In dieser Zeit standen die Reevaluationen von bestehenden Leistungsbereichen im Fokus der Arbeiten des Fachorgans. Gleichzeitig wurden auch neue Bereiche der hochspezialisierten Medizin zugeordnet und die entsprechenden Leistungszuteilungen vorgenommen. Prof. em. Martin Fey hat mit seinem grossen Engagement und mit seiner Fachkompetenz wesentlich dazu beigetragen, dass die Prozesse zunehmend standardisiert und die Planung der hochspezialisierten Medizin sowie die Spitalliste weiter vervollständigt werden konnten.

Auskünfte: Tobias Bär, Kommunikationsverantwortlicher GDK, 031 356 20 39, tobias.baer@gdk-cds.ch


Die Organisation der hochspezialisierten Medizin (HSM) in der Schweiz

Die Kantone sind gemäss Art. 39 Abs. 2bis KVG verpflichtet, die hochspezialisierte Medizin gemeinsam zu planen. Die zu diesem Zweck getroffene Interkantonale Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IVHSM) ist per Anfang 2009 in Kraft getreten. Mit ihr haben die 26 Kantone die Planung und Koordination der hochspezialisierten Medizin dem HSM-Beschlussorgan übertragen. Das Beschlussorgan (PDF) setzt sich aus zehn kantonalen Gesundheitsdirektor/-innen zusammen. Die medizinisch-wissenschaftliche Aufarbeitung der Bereiche der HSM ist Aufgabe des HSM-Fachorgans. Das Fachorgan (PDF) zählt 15 Expert/-innen aus verschiedenen Fachrichtungen aus dem In- und Ausland.

Der HSM zugeordnet werden Bereiche, die durch ihre Seltenheit, durch ihr hohes Innovationspotenzial, durch einen hohen personellen oder technischen Aufwand oder durch komplexe Behandlungsverfahren gekennzeichnet sind. In einer zweiten Phase werden die Leistungsaufträge an die Spitäler erteilt. Die HSM-Spitalliste ist für alle Kantone rechtlich bindend und geht somit den kantonalen Spitallisten vor.