Medienmitteilung: Kantone wollen Ärztetarif TARMED revidieren
28. Januar 2011
Die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK fordert in einem Schreiben Bundesrat Didier Burkhalter auf, Massnahmen zu ergreifen, um den Ärztetarif TARMED umgehend zu revidieren.
Der TARMED ist veraltet. Er basiert auf betriebswirtschaftlichen Berechnungen und Annahmen über Infrastruktur und Medizinaltechnik, welche zwanzig Jahre alt sind und nie angepasst wurden. Das führt dazu, dass einzelne Positionen – beispielsweise in Bereich der bildgebenden Diagnostik – zu hoch, andere Leistungen aber zu tief bewertet sind. So ist es nicht gelungen, mit dem TARMED die Grundversorger, und damit auch die Hausärzte, im Vergleich zu spezialisierteren Fachrichtungen besser zu stellen. Damit werden falsche Anreize gesetzt. Leistungen mit Versorgungsengpässen werden zu tief entschädigt, wohingegen Bereiche, die schon genügend versorgt sind, zu hoch vergütet werden. Seit Jahren blockieren sich die Tarifpartner, also die Leistungserbringer und Versicherer, und schieben sich den Schwarzen Peter für die verfahrene Situation gegenseitig zu. Die GDK wünscht sich vom Bundesrat, dass er seinen gesetzlichen Spielraum nutzt und Vorgaben für eine aktualisierte und betriebswirtschaftlich gerechnete Tarifstruktur macht. Zudem sollte der Bundesrat die Möglichkeit erhalten, eine sachgerechte Tarifstruktur festzulegen, falls sich die Parteien nicht auf eine Revision einigen können.